Santa Severina - Das steinerne Schiff
Geschichte und Kultur
von Santa Severina
© 2015 Santa Severina
santaseverina.de
Campum (Piazza “Campo”)
“Campo”
ist
der
Name
mit
dem
die
Einwohner
von
Santa
Severina
schon
seit
Jahrhunderten
die
Piazza
nennen.
Sehr
wahrscheinlich
kommt
der
Name
“Campum”
aus
vergan-
gener
Zeit,
da
die
Piazza
als
militä-
rische
Verteidigungsstätte
verwendet
wurde.
Sie
befindet
sich
auf
der
höchsten
Seite
des
Felsens.
Im
Norden
finden
wir
die
Kathedrale,
auf
der
gegenüberliegenden
Seite
steht
die
imposante,
normannische
Burg,
die
von
zwei
Gräben
von
der
Piazza
getrennt ist.
Sie
bilden
das
„Belvedere“,
die
im
Osten
und
Westen
einen
wunderschönen
Blick
über
die
Dächer
der
Stadt
und
auf
die
Berge
der
Sila,
das
Neto-Tal,
bis
hin
zum
Ionischen Meer bietet.
Die
Piazza
Campo
sollte
eine
neue
Aufmachung
bekommen.
Trotz
altem
Hausbestand,
war
es
klar,
dass
diese
erhalten
werden
sollte
–
die
ein
oder
andere
Renovierungsmaßnahme
-
aber
keine
Änderung
der
Grundstruktur.
Obendrein
gab
es
zwar
Geld
aus
EU-Mitteln,
aber
dennoch
war
das
Budget
nicht
üppig
genug,
um
große
Sprünge
zu
machen.
Das
Architektenduo
Patanè-Anselmi
hatte
den
passenden
Vorschlag.
Der
Belag
der
Piazza
sollte
erneuert,
mit
künstlerisch
historischer
Aufmachung
versehen
werden,
und
eine
Gesamtkomposition
mit
Kathedrale
und Schloss eingehen.
Nach
schwieriger
Diskussion
mit
mehreren
Sitzungen
wurde
schließlich
eine
Struktur
gefunden,
die
zwar
noch
mehrmals
geändert
wurde,
aber
im
Wesentlichen
feststand.
Wir
häufig
auf
antiken
Marktplätzen
zu
finden,
wollte
man
ebenfalls
eine
Windrose
mit
den
Himmels-
richtungen
im
Zentrum
des
Platzes,
dessen
Längsachse
in
Nord-
Südrichtung orientiert ist, anlegen.
Zusätzlich
sollte
sollten
sich
aber
die
örtlichen
Bedingungen
in
der
gesamten
Komposition
widerspiegeln, was leicht
nachvollziehbar
als
Kernpunkte
das
Schloss
im
Süden
–
der
Sitz
der
weltlichen
Macht
–
und
die
Kathedrale
im
Norden
–
als
Ort
der
transzentralen
himmlischen
Macht
–
im Thema hat.
Verbindet
man
die
Eingänge
der
beiden
Machtzentren
mit
einer
Linie,
so
schneidet
sich
diese
im
Zentrum
des
Platzes
mit
einer
Nord-Süd-
Achse
unter
einem
Winkel
von
19°.
Schade,
dass
die
Stadtplaner
der
alten
Zeit
den
Platz
nicht
etwas
großzügiger
angelegt
haben,
denn
dann
wären
für
diesen
Winkel
30°
zustande
gekommen,
was
den
zwölften
Teil
eines
Tages
und
der
Windrose
bedeutet
hätte
–
was
für
eine Symbolik!
Weil
es
so
schön
wäre,
taten
die
Künstler
so,
als
wäre
dies
tatsächlich
der
Fall,
mogelten
ein
bisschen
und
teilten
schließlich
die
Windrose
doch
in
zwölf,
nicht
ganz
exakt
gleiche
Winkel,
was
aber
keinem
auffällt,
da
nicht
ein
großer
Kreis,
sondern
eine
Ellipse das Gebilde umgibt.
Diese
Ellipse
ist
natürlich
nicht
nur
ein
Zugeständnis
an
die
Zwölfer
Teilung,
sondern
vor
allem
an
die
Begebenheiten
der
länglichen
Piazza
und
an
nichts
Geringeres
als
die
Laufbahnen der neun Planeten
unseres
Sonnensystems,
welche
wir
auch
prompt
als
Symbolsteine
auf
der
Nord-Süd-Achse
wiederfinden.
Und
wir
haben
es
schon
geahnt
–
die
Erde
als
dritter
Planet
befindet
sich
im Zentrum der Windrose.
Die
Besonderheit
ist
aber
in
der
Verbindungslinie
WELT-
KIRCHE
zu
sehen,
der
Spannbogen
von
Physik
zum
Geist.
Er
führt
von
der
Berggrabenbrücke
des
Schlosses
zum
Hauptportal
der
byzantinischen
Ursprungskirche.
Jeder
der
diesen
Pfad
beschreitet,
was
allabendlich
tausendfach
bei
der
obligatorischen
„Passeggiata“
vollzogen
wird,
wandelt
quasi
die
Strecke
Himmel-
Erde
auf
und
ab,
was
der
kalabrischen
Seele
durchaus
entspricht.
Für
Feingeister
hat
diese
Strecke
natürlich
eine
Struktur,
die
des
Blei
–
Silber
–
Gold
–
Zyklus
der
Alchemie.
So
wie
Blei
in
Gold
verwandeln
sollte,
ist
der
Werdegang
einer
armen
Seele
zu
verstehen
…
vom
Schloss direkt in himmlische Gefilde!
Hannes Wirtl und
Prof. Franco Severini-Giordano